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FREIHEIT UND SICHERHEIT - Arbeitskreis Forschung Austria / Technologiegespräche Alpbach 2019

Foto: European Forum Alpbach
Foto: European Forum Alpbach

Wieviel Freiheit braucht die Gesellschaft? Wieviel Sicherheit ist nötig, um sowohl das Individuum zu schützen als auch die öffentliche Ordnung nicht zu gefährden? Sind Freiheit und Sicherheit Gegensätze oder bedingen sie einander in den verschiedensten Gesellschaftsbereichen?

Darüber diskutierten:

  • Strafen und Gesetze: Freiheitseinschränkung und Sicherheitsbedürfnis
    Hemma Mayrhofer, Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie
    Inwieweit schränkt Freiheit die Sicherheit ein? Wieviel Sicherheit ist in einer modernen Gesellschaft nötig und auch realistisch umsetzbar?
  • Ökonomische Sicherheit vs. individuelle Freiheit
    Wolfgang Mazal, Vorstand des Institutes für Arbeits- und Sozialrecht, Universität Wien Welches Sozialsystem kann möglichst gerecht und effizient sein und die Freiheit des Einzelnen geringstmöglich einschränken? Tut das die Mindestsicherung?
  • Freiheit und Zugriff auf Ressourcen
    Iris Eisenberger, Universität für Bodenkultur
    Wie frei sind "freie Güter" wie Luft und Wasser? Wer kontrolliert den Zugriff auf die Ressourcen? Wie sicher ist deren Verfügbarkeit für dieBevölkerung?
  • Internet
    Gerald Ganzger, Kanzlei Lansky, Ganzger und Partner
    Wieviel Freiheit im Netz muss erlaubt sein und wo stößt sie an ihre Grenzen? Inwieweit schützen Gesetze gegen Verstöße?
  • Freiheit der Forschung vs. Ethik
    Christiane Druml: UNESCO Lehrstuhl für Bioethik, Medizinische Universität Wien
    Was muss Forschung dürfen und wo stößt sie an ethische Grenzen im im Zeitalter von CRISPR and Genome Editing?
  • Chair: Gabriele AMBROS, Präsidentin Forschung Austria, CEO Wissenschaftsverlag Holzhausen
  • Moderation: Friedrich FAULHAMMER, Rektor der Donau-Universität Krems

Kurze Zusammenfassung:

Gabriele Ambros (Forschung Austria und Verlag Holzhausen) meinte, das Thema müsse aus einem breiten Kontext betrachtet werden. Friedrich Faulhammer (Donau-Universität Krems) betonte das Missverhältnis zwischen dem Wunsch nach mehr Freiheit und mehr Sicherheit. Christiane Druml (MedUni Wien) ging der Frage nach, was Forschung dürfen muss und wo sie an ethische Grenzen stößt. Iris Eisenberger (BOKU) sprach über Risiken der digitalen Effizienz und Sicherheit sowie die Gefahr von Fehlentscheidungen durch Algorithmen. Gerald Ganzger (Lansky, Ganzger und Partner) betonte, dass „mehr Freiheit im Internet zu Lasten der Freiheit des Einzelnen“ geht. Walter Hammerschick (Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie) stellte generell eine „Versicherheitlichung“ der Politik (Securitization) fest. Und Wolfgang Mazal (Uni Wien) meinte pointiert: „Die Menschen nehmen viel Unfreiheit in Kauf, um ihre Freiheit zu genießen“.
Bewusstseinsbildung: Die Freiheit des Einzelnen erfordert auch den Blick für das große Ganze.

 


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